Weltbestseller klebte auf dem Einband des Taschenbuches. Was ist ein Weltbestseller? Hängt warscheinlich mit dem Verkaufszahlen zusammen. Und eins muss ich vorneweg sagen: Juli Zeh kann schreiben. Sie hält den Leser bei der Stange oder besser gesagt, bei den Seiten. Es fiel mir tatsächlich schwer den ersten Teil des Buches zur Seite zu legen. Teil Zwei habe ich überblättert, weil mir die Geschichte zu unrealistisch war. Aber ich greife vor.
In Teil eins lernen wir Henning kennen. Er arbeitet als Lektor, hat zwei Kinder und ist mit einer dominanen Frau verheiratet. Mit seiner jüngeren, lebensfernen Schwester hat er ein gutes Verhältnis. Seine Mutter hat Henning und dessen Schwester alleine aufgezogen und den Kindern wegen ihres Daseins Vorwürfe gemacht. Kurzum: Henning hat einen Knacks und die Gründe dafür liegen in der Vergangenheit.
In Teil Zwei erfährt der Leser, welche Gründe zu Hennings Problemen geführt haben. Ein traumatisches Erlebnis in der frühen Kindheit. Und hier stellte ich mir als Leser die Frage: Woher weiß Frau Zeh, wie ein Fünfjähriger in einer Notsituation agieren würde? Oder was eine zweijährige sagt? Die Kleinkinder sind viel zu ‚erwachsen‘ dargestellt.
Wie schon gesagt, der Schreibstil ist toll, aber die Story flach. Diese Geschichte hat es auf dem deutschen Buchmarkt nicht gebraucht. Mich würde auch viel mehr interessieren, wie es mit Henning, seiner Ehefrau und seiner Schwester weitergeht? Doch hier lässt Juli Zeh den Leser im Dunklen.
Weltbestseller? Vielleicht dank dem guten Names von Juli Zeh. Daher rate ich ein anderes Werk von ihr zu lesen.