Tatsächlich habe ich es gewagt und den 7. Fall von Kommissar Dupin gelesen. Ein günstiges E-Book Angebot hatte mich überzeugt. Ihr dürft mich nicht falsch verstehen, ich mag Jörg Bongs (Bannalec ist ja nur sein Pseudonym) Schreibstil, seine Beschreibungen der bretonischen Landschaft und der kulinarischen Gelüste. Nach Band 4 (Bretonischer Stolz) wollte ich unbedingt Austern probieren, so überzeugend fand ich seine Beschreibungen. Allerdings wollte ich nach Band 5 kein weiteres Buch von ihm lesen.

Denn die Seiten, die sich ganz der bretonischen Kultur widmen, stören den Lesefluss. Oder besser gesagt: Es nervt. Der kulturelle Background ist interessant, aber zu lang. Einfach viel zu ausschweifend. Und genau das störte mich auch an Band 7. Denn es hält die Ermittlungsarbeiten auf und das voranschreiten im Krimi. Das Buch ist spannend, voller Tempo und dann taucht ein dreiseitiges Stoppschild auf in Form von bretonischer Kultur auf. Das stört den Lesefluss sehr. Daher überfliege ich die nächsten Abschnitte, wenn sein Assistent Inspector Riwal das Wort ergreift.

In „Bretonische Geheimnisse “ dreht sich alles um den sagenumwobenen Merlinkult, der seinen Anfang in der Bretagne haben soll. Dunkle Wälder, geheimnisvolle Seen und eine Gruppe Wissenschaftler bilden das Fundament dieses Krimis. Von Mord zu Mord wird die Gruppe der Forscher kleiner und grenzt letzten Endes den Kreis der Verdächtigen ein. Eigentlich gehört diese Mordserie nicht in Dupins Revier, aber einem alten Kollege aus Paris zuliebe übernimmt er und sein Team den Fall. Dank dem Status einer Sonderermittlergruppe, und weil Dupin schnell zurück nach Hause möchte, lösen sie den Fall binnen 48 Stunden. Chapeau!

Diesen Krimi fand ich wirklich spannend, auch wenn die eine oder andere Frage am Ende offenblieb. Auch die langatmigen Beschreibungen haben ich überblättert, um dem Täter auf die Spur zu kommen, ohne dabei das hohe Tempo der Ermittlungen zu verlieren. Was sich übrigens auf den Leser überträgt. Super!

Einen Bannalec kann man immer lesen. Vor allem, weil die vier Hauptcharaktere, Kommissar Dupin, die Inspektoren Riwal und Kadeg sowie die unschlagbare Assistentin Nolwenn, dem Leser bereits an Herz gewachsen sind. Wie alte Freunde. Da möchte man zu gerne in die Bretagne reisen und gemeinsam mit Dupin und seinem Team an einem Tisch sitzen, um Austern zu schlürfen oder ein Entrecote zu essen.

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