In den letzten Tage kam ich den Genuss, ein Buch nicht aus den Händen legen zu wollen. Die Geschichte ist kein Thriller oder Krimi, trotzdem fällt es mir schwer, den e-Book Reader aus der Hand zu legen.

Was macht ein Buch zu einem Pageturner? Oder auf deutsch: Was ist das Besondere an einer Geschichte, wenn ich sie nicht aus den Händen legen kann, wenn ich Seite für Seite aufsauge, wenn ich in der Geschichte lebe, beinahe ein Teil davon bin. Welche Magie steckt dahinter?

Eines ist mir im Laufes meines langen Leselebens aber bewusst geworden: Ein Bestseller ist nicht automatisch ein Pageturner. Und auch literarische Preise sind kein Garant für gute Lektüre. Ich denke nur an den Literaturnobelpreisträger Patrick Modiano und seinen Roman „Die Gräser der Nacht“. Durch dieses Buch habe ich mich hindurchgearbeitet. Vergnügen? Fehlanzeige? Und doch wurde er mit dem wichtgsten Preis der Literaturszene ausgezeichnet.

Was ist gute Literatur? Wer legt fest, was der Leser zu Gesicht bekommt, und was ein Dasein in der Schublade fristet. Wer bestimmt über Sieg und Niederlage einer Schriftstellerkarriere?

Gute Bücher gibt es viele. Ist es das Glück, Kontakte zu marktherrschenden Personen zu haben. Das vielzitierte „Vitamine B“gepaart mir einer guten Werbestrategie? Oder sitzen in den Kulturvereinigungen Menschen mit der gleichen Ausbildung, die einen ähnlichen Geschmack besitzen und daher von sich behaupten zu wissen, was der Kern guter Literatur ist?

Letzten Endes komme ich immer wieder zum selben Schluss: Gute Literatur ist, was dem Leser gefällt. Und da die Leserschaft bunt ist, muss er der Buchmarkt auch sein.

Die Magie für den Seitenumdreher gibt es nicht. Jedes Buch entfaltet seinen ganz eigenen Zauber für seine Leserschaft.

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