Lilli Beck, und ihr zum Teil autobiografischer Roman, nimmt den Leser mit auf eine historische Reise vom Ende des Krieges bis hinein ins Jahr 2015. Die Geschichte handelt von einer lebenslangen Freundschaft und dem ewigen Streben nach Glück. Auch wenn der Weg immer wieder steinig ist. Hannelore und Marion, die zwei Hauptpersonen, erblickten am gleichen Tag, dem 7. Mai 1945, das Licht der Welt und wuchsen die ersten Lebensjahre im selben Haus auf. Die eine als Fabrikantenkind aus guter Familie, die andere als Tochter der Haushälterin. Hannelore ist ein pummeliges, überaus intelligentes Kind, dass alles besitzt, was sein Herz begehrt und später einmal Rechtsanwältin werden möchte, um gegen die Ungerechtigkeiten in der Welt vorzugehen. Marion, ein dünnes Mädchen mit prächtiger roter Mähne, fällt das Lernen schwer und beneidet ihre Freundin um deren Reichtum. Trotzdem feiern sie jedes Jahr gemeinsam ihren Geburtstag. Marion strebt nach Glück und Reichtum, Hannelore nach der perfekten Familienidylle. Marion, die sich später Moon nennt, bereist als gefragtes Fotomodel die Welt und verdient viel Geld. Hannelore verliebt sich unsterblich und beendet ihr Juristenstudium nicht.

Soweit die Ausgangssituation. Persönliche Höhen und Tiefen sind vorprogrammiert, auch wenn einige Schicksalsschläge konstruiert wirken. Der Roman ist als Rückblick aufgebaut. Ein geschickter Schachzug, denn das hält den Leser bei Laune – es scheint ja alles auf eine Happy End hinaus zu laufen.

Mir hat vor allem gut gefallen, wie die Autorin die einzelnen Jahrzehnte beschreibt. Die gesellschaftlichen Konventionen, die Mode, die jugendliche Rebellion. Der Roman ist wie eine Zeitreise durch 70 Jahre deutsche Geschichte. Aber wesentlich unterhaltsamer, als die Lektüre eines Schulbuches.

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