Ich weiß. Ich hatte im April noch behauptet nicht mehr zum Griffel zu greifen. Drei Monate später revidierte ich diese Aussage. Aktuell hänge ich am Lektorat für meinen Spionageroman. Das ist keine leichte Aufgabe und ich zihe den Hut vor allen Lektoren. Mehr als einmal habe ich die Hände über den Kopf zusammengeschlagen und mich gefragt, was ich da nur gschrieben haben. Ein Meer von Adjektiven flutet meinen Text. Schrecklich. Bei der einen oder anderen Satzstellung rollen sich mir die Fußnägel hoch. Derart furchtbar klingt mein Geschreibsel. Dann bin ich fast erleichtert, dass kein andere Mensch sieht, was ich hin und wieder so verzapfe. Das ist echt peinlich.

Trotzdem beinhaltet ein gutes Lektorat jede Menge arbeit. Ich ziehe daher meinen Hut vor dieser Tätigkeit. Das Selbstlektorat hat Vor- und Nachteile. Niemand redet mir in meinen Stil herein, hilfreiche Anregungen von Außen sind jedoch Mangelware. Ab und zu muss Mann herhalten, wenn ich nicht mehr weiter weiß – jedoch nur widerwillig.

Ich schwöre an dieser Stelle: Ich gebe mein Bestes, um „Paul und das Geheimnis seiner Ehefrau“ zu einem anständigen Roman zu vollenden. Es ist jedoch hilfreich, dass das Manuskript mehr als ein Jahr in der Schublade lag. Der nötige Abstand ist unabdingbar. Jetzt heißt es Ärmel hochkrempeln und weiter lektorieren. Aber, das ist kein leichtes Spiel.

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