Wir befanden uns in Coronawoche Nummer Vier und mein Fernweh war zu diesem Zeitpunkt bereits groß. Außerdem liebe ich Krimis. Was lag daher näher, als sich ein E-Book über den wunderschönen Comer See zu kaufen. Außerdem versprach die Inhaltsbeschreibung eine Art „cosy crime“ auf italienisch. Daher gab ich Clara Bernardi (das Pseudonym einer deutschen Autorin) eine Chance.

Drücke wir es so aus: eine zweite Chance bekommt sie nicht. Die Figuren sind nett, die Kommissarin Giulia Cesare leider flach und blass gezeichnet. Eine Person ohne Rückrat. Ein total langweiliger Charakter. Amüsanter und mit mehr Ecken und Kanten sieht es da bei ihrem Vater oder bestem Freund aus. Auch die Assistentin der Kommissarin ist klasse. Frech, aber nicht auf den Kopf gefallen.

Die Story ist schnell erzählt. Ein angehender Filmstar und Erbe eines Modeimperiums wird in seinem Hotelzimmer tot aufgefunden. Wer war es? Ganz klassisch. Das finde ich auch okay. Nur die Vorgehensweise der Kommissarin ist zu lahm und langweilig. Sie ermittelt ins Blaue hinein, zumeist allein und lebt in ständiger Angst vor ihrer Chefin. Alle Hinweise, die zur Auflösung des Mordes führen, bekommt Giulia Cesare eher zufällig. Die Kommissarin hat nichts dazu beigetragen. Jeder andere hätten den Fall auch lösen können.

Ebenfalls unnötig ist die Kulisse des Comer Sees. Der Krimi hätte an jedem See in Italien spielen können. Am Comer See herrscht ein ganz besonderer Flair, der schwer zu beschreiben ist. Das Licht, die Sonne, die Menschen -alles zusammen bildet diese besondere Atmosphäre. Leider nicht in Bernardis Roman.

Ich habe nur bis zum Ende gelesen, weil ich wissen wollte, ob ich mit meiner Mördertheorie richtig lag. Lag ich!

Für Urlaubsfeeling und Krimirätsel rate ich euch zu einem anderem Roman. Ein Donna Leon geht immer oder ihr greift zu den Büchern von Jean-Luc Bannalec. Da habt ihr mehr Lesespaß.

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