Eigentlich wollte ich nicht wieder in die Tasten hauen, mir keine Gedanken um Strukturen und Plots machen, keine fiktiven Lebensläufe erstellen. Und natürlich habe ich keine Lust mit meinem Manuskript Klingen zu putzen, um den Vorstellungen irgendwelcher Lektoren, die angeblich wissen, was der Markt will, gerecht zu werden.

Ich hatte die Schnauze gründlich voll vom Literaturbetrieb. Was sich auch auf meine eigene Leseleidenschaft ausgewirkt hat. Ich meine, da fange ich an hochgelobte Bücher zu lesen und die entpuppen sich als dröge, langweilig und vorhersehbar. Das schaffe ich auch.

Und das ich mich nicht zum Selfpublisher eigne, ahnte ich bereits. Ich bin nämlich kein Social Media Anhänger. Ich hasse die Sozialen Netzwerke und tausche mich dort nicht mit anderen aus, hole mir Anregungen oder betreibe Marketing für meine Bücher.

Nennen wir die Sache beim Namen: Ich bin fürs Schreib-Business nicht zu gebrauchen.

Eigentlich, denn ich kann die Finger bzw. die Gedanken nicht von meinem zweiten halbfertigen Idsteinkrimi lassen. Bis in den Herbst hinein war das alles kein Problem, ich verbrachte den ersten Lockdown mit Yoga, Ausmisten und Lesen. Außerdem bin ich meinem Brotjob nachgegangen und war beschäftigt.

Jetzt muss ich aber in den Winterschlaf. Tschuldigung, das richtige Wording lautet „Wintermodus“. Wie man es auch bezeichnen mag, es bedeutet letzten Endes, dass ich jetzt fünf lange Woche sehr viel Zeit habe. Zeit zum Schreiben.

Daher habe ich das alte Manuskript herausgeholt und fing an, es zu überarbeiten. Ich hatte immerhin schon 60 Seiten geschrieben und die komplette Struktur stand, bevor ich es ad acta legte.

Jetzt starte ich einen zweiten Anlauf. Wie soll es mit Thea Wagner und Professor Hohenstein weitergehen? Was stimmt nicht mit Sarah Steinbeckers Ehe und wieso liegt ein Toter in der Krypta der Unionskirche? Fragen über Fragen, denen ich mich in den nächsten fünf Wochen annehmen werde. Ihr dürft gespannt sein, ob es Band Zwei in einen Verlag schafft. Ich bin es auch.

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