Dieser Roman fiel mir in unsere kleinen, ortsansässigen Buchhandlung in die Hände. Der Shutdown für Geschäfte stand kurz bevor und daher sah ich mich gezwungen meinen Lesevorrat aufzustocken. Mademoiselle Edith entführt den Leser in das Leben der französischen Sängerin Edith Piaf (1915 – 1963). Hauptsächlich spielt der Roman in den Jahren 1947-1949 und thematisiert die Liebschaft der Sängerin mit dem französischen, verheirateten, Boxweltmeister Marcel Cerdan. Viel zu oft springt die Autorin leider in die Rückblende, was für den Leser, trotz der Angabe der Jahreszahlen, verwirrend und störrend ist. Vor allem, wer sich mit der Biografie der Sängerin auskennt, benötigt die Rückblicke nicht. Gleiches gilt für die detaillierten Beschreibungen von Wohnungseinrichtungen o.ä. Die Autorin hat sorgfältig recheriert – trotzdem muss nicht jeden Detail verwendet werden. Viele dieser Stellen habe ich übersprungen und dennoch ein Gefühl für die Situation oder die Umgebung bekommen. Manchmal ist weniger mehr.

„Mademoiselle Edith“ ist kein Buch für nebenbei. Es verlangt die Aufmerksamkeit des Lesers, der sich auf die Story einlassen muss. Die Story und der Stil sind einer Diva würdig. Christine Girard geht sehr häufig auf die Gefühlslage von Edith Piaf ein, wie es sich für einen Roman gehört, doch während des Lesens fragte ich mich häufig, ob die französische Sängerin wirklich in der Art und Weise agiert haben könnte. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es sich um einen Roman handelt – künstlerische Freiheit ist erwünscht. „Mademoiselle Edith“ ist ein nettes Buch für alle Menschen, die unterhaltsam in das Leben der großen Sängerin einsteigen wollen.

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