Ursprünglich hatte ich das Buch für meine Tochter gekauft. Ein Polizist, der in London zum Zauberlehrling ausgebildet wird. Klang ganz nach einer spannenden Fantasygeschichte. Nachdem der Klappentext die Hauptfigur als einen ‚Harry Potter auf Speed‘ titulierte, beschloss ich den Roman besser einer mütterlichen Prüfung zu unterziehen.

Eine weise Entscheidung.

Der Kriminalroman handelt von Peter Grant, einem farbigen Jungpolizisten der Londoner Met. Bei einem höchst merkwürdigem Mordfall in der St. Pauls Cathedral trifft der Grant einen Geist, der ihm Hinweise auf die Mordwaffe und den Täter liefert. Durch dieses übernatürliche Treffen wird eine spezielle Abteilung der Met, das Folly, auf den jungen Polizisten aufmerksam und engagiert ihn als Zauberlehrling. Jetzt nimmt Peters Leben Fahrt auf. Er bezieht ein Zimmer in einem herrschaftlichen Haus mit mystischer Haushälterin, die einen Vampir vermuten lässt. Grant lernt mühsam Magie hervorzubringen und versetzt das altehrwürdige Folly und seinen Lehrmeister Nightingale ins technische 21. Jahrhundert. Während das Folly-Team dem ersten Mörder auf der Spur sind, ereignen sich weitere brutale Morde, an denen kein Zweifel besteht, dass Magie im Einsatz war. Ihr Gegner entpuppt sich als ebenfalls als wahrer Zaubermeister und nimmt die Rolle eines Lord Voldemort ein. Es lässt sich erahnen, in Band Eins wird der mysteriöse Mörder nicht gefasst, sorgt aber für jede Menge Chaos in der Londoner City.

Was mir gut gefallen hat, sind die verschiedenen übernatürlichen Charakteren, die sich Aaronovitch hat Einfallen lassen. Die Themse und ihre Nebenflüsse besitzen menschlich gewordenen Götter, die Peter Grant kennen lernt und zwischen denen er Vermitteln muss.

Ein Jugendbuch ist es nicht. Dafür sind die einzelnen Morde zu brutal beschrieben, auch wenn das comicartige Cover und der Bezug zu Harry Potter ein Jugendbuch vermuten lässt. Es ist eher ein Fantasy Krimi. London Fans werden ihren Spaß mit dem Buch haben, den Aaronovitch beschreibt ausführlich die Orte seines Handelns, ähnlich wie J.K. Rowling. Für das Vorankommen in einem Krimi sind diese Ausführlichkeiten nicht förderlich für das Vorankommen in der Geschichte. Ich gestehe, ich habe teilweise Absätze nur Überflogen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht.

Wie gesagt, im ersten Band fangen wir den mysteriösen Mörder nicht. Allerdings wollte ich keine Geld ausgeben, um die weiteren Bänder zu lesen. So spannend, fand ich die Story dann nicht. Gott sei Dank ist unsere Stadtbücherei gut ausgestattet, so dass ich die Bänder 2-6 dort ausleihen konnte.

Band 6 habe ich vor wenigen Tagen beendet und …. Peter Grant jagt immer noch den mörderischen Zaubermeister. Immerhin kennen wir nach dem sechsten Band die Identität, doch hinter Schloss und Rigel sitzt der ominöse Magier noch lange nicht. Hartgesottene Fantasysfreunde haben vielleicht ihren Spaß an den Büchern, ich finde die Reihe lediglich okay.

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