Kein Ahnung, was mich geritten hat dieses Buch auszuleihen. Ja, ihr habt richtig gehört, ich leihe Bücher aus. Unsere Stadtbücherei hat, neben alten Kamellen, auch eine Reihe von aktuellen Schmökern zu bieten. Ich stand also vor dem Regal mit den Neuwerbungen. Bereits seit ein paar Tagen quälte mich das Fernweh nach der ungestümen See, nach Fischbrötchen und stoischen Winden. Anders kann ich mir nicht erklären, dass ich zu Momsen Buch gegriffen haben. Eine Liebesgeschichte mit Verwirrungen, gleichzeitig krempelte die Protagonistin Greta Wohlert, eine Stewardess von Lufthansa, ihr ganzen Leben um und kommt dabei noch einem vermeintlichen Familiengeheimnis auf die Spur.

Echt jetzt?

Ich möchte mir hoch anrechnen, dass ich bis zum Ende durchgehalten haben. Obwohl mir die ganze Story zu weichgespült war. Zu vorhersehbar. Zu viele Handlungsstränge. Und am Ende wird der Leser mit dem wohl unglaubwürdigsten Happy End, das ich jemals gelesen habe, abgespeist.

Ihr merkt schon, Liebesgeschichten – vor allem von deutschen Autoren – stehe ich kritisch gegenüber. Es gibt einfach zu viele auf dem Markt und die meisten laufen nach dem 08/15 Schema ab. Aber Frauen scheinen darauf zu stehen. Sonst würden sich derartige Bücher nicht so gut verkaufen.

Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, waren die Beschreibungen der Insel und der Dorfgemeinschaft. Die kleinen Zankereien im Dorfrat, die Mobilisierung der Bewohner, wenn es um eine Herzensprojekt geht. Hier merkt der Leser, dass Momsen weiß, wovon er spricht. Immerhin hat er Verwandtschaft auf der Insel Föhr.

Meine Sehnsucht nach der rauen See hat der Roman immerhin ein wenig gestillt.

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